Donnerstag, 8. August 2013

Fatum – Eine Fortsetzungsgeschichte. TEIL VI


Als am frühen Nachmittag die Arbeit eingestellt wurde, ging Caecus mit seinen Leuten in die herrlichen Thermen des Trajanus. Marisca konnte sie als Frau nicht begleiten, also beschäftigte sie sich anderweitig, nahm sich eine kleine Holzplatte, die niemand mehr brauchte, und versuchte so gut es ging, ein menschliches Gesicht zu malen.
Die kleinen Lektionen, die sie während des Arbeitstages aufgeschnappt hatte, halfen ihr, die richtigen Proportionen zu finden, doch hatte sie Schwierigkeiten, die Farbe richtig zu dosieren. Die ganze Zeit dachte sie an Caecus. Er hatte sie kaum beachtet. Musste er ihre Schönheit nicht erkennen? Oder verbot er es sich, ein junges Mädchen anzusehen, aus Respekt vor seiner verstorbenen Frau?
Marisca bekam nun eine kleine Ahnung davon, aus welchen Gründen Verliebte unglücklich waren. Sie überlegte wie sie Caecus' Aufmerksamkeit erlangen konnte, ohne wie eine aufreizende Lupa oder, noch schlimmer, eine ehrlose Sitifera zu wirken. Marisca wollte wieder Volusa sein, die unberührte Tochter ihres Vaters, die mit zwei Leibwächtern in den Portiken und auf der Saepta Julia flanierte, in Seidenkleidern, mit repräsentativem Familienschmuck, stolz und rein. Doch Caecus, mit einem geschulten Auge ausgestattet, hatte sie sofort als Hure erkannt.
Marisca kannte einige Frauen aus ihrem Gewerbe, die sich in Freier verliebt hatten, und ein oder zwei von ihnen haben aus Verzweiflung Selbstmord begangen. So weit wollte es Marisca nicht kommen lassen.
Weder Caecus noch die Sklaven kehrten an diesem Tag in die Werkstatt zurück. Marisca nahm ein Bad in den Sklavenräumen, zog sich ein leichtes Kleid an und ging ins obere Stockwerk. Die Cena hatte bereits begonnen, und Marisca gesellte sich zu den anderen ins Triklinium. Pictors arrogante weibliche Begleitung war an diesem Abend nicht anwesend, und Marisca konnte beim Belauschen eines Gesprächs erfahren, dass es sich bei dieser Dame um eine Senatorengattin handelte, die mit Pictor ihren Mann betrog. Pictor und seine Freunde erhofften sich anscheinend, in Zukunft auf diesen Senator Einfluss nehmen zu können, indem sie ihm drohten, die Affäre seiner Gattin publik zu machen. Es befanden sich auch zwei weitere Frauen im Triklinium, die mit den Männern in lockeren Konkubinaten liiert waren. Es sah so aus als schliefe hier jeder mit jedem ohne jegliches Gezänk oder Eifersucht.
Als das Mahl seinem Ende entgegen ging, näherte sich Pictor der träumenden Marisca und sagte:
„Wie gefällt es dir in der Werkstatt?“
„Ich finde es sehr interessant. Sagt, gäbe es die Möglichkeit, bei Caecus das Malen zu erlernen? Gut, ich bin kein Mann, doch ist die Malerei kein Handwerk, für das eine Frau zu schwach wäre. Könnte ich nicht, ohne in den Status der Sklaverei wechseln zu müssen, diese Kunst erlernen?“
„Du schuldest mir immer noch einen Dienst für den Esquilin.“
„Aber ihr haltet mich doch für wertlos und nicht vertrauenswürdig.“
„Ich habe noch einmal über dich nachgedacht, und über Licinas Giftküche. Vielleicht werde ich deinen Worten Glauben schenken. Ich muss mir nur etwas einfallen lassen.“
„Dann schickt ihr mich nicht weg?“
„Bleib bei den Malern, Marisca. Lerne von ihnen.“
„Wirklich?“
„Ich behalte dich und dein Wissen in der Hinterhand. Und nun komm, begleite mich in eines der hinteren Zimmer.“
Marisca begleitete den Hausherrn in ein abgedunkeltes Cubiculum. Zwei Sklaven entzündeten ein paar Öllampen, während Pictor sich entkleidete. Marisca tat es ihm nach.
„Scaurus berichtete mir, dass du gut im Abkauen bist.“
„Scaurus? Ist das der Mann den ihr zu mir geschickt habt?“
Pictor nickte und sagte:
„Mit vollem Magen ficke ich nicht gern. Aber für eine langsame und verspielte Fellatio bin ich immer zu haben.“
Marisca legte sich ohne Wiederworte neben Pictor aufs Bett und begann, ihn zu liebkosen. Es fiel ihr leicht, da der Patronus mit einem ansehnlichen Leib ausgestattet war und gut roch. Marisca ließ sich besonders viel Zeit, den Scapus von Pictor zu küssen, und als sie ihn an einem gewissen Punkt der Wonne gesalbt hatte, verlor Pictor die Beherrschung, drückte sie in Rückenlage, hebelte seine Arme unter ihre Kniekehlen und brachte sich nach wenigen Stößen zur Eruption.
Als es vorbei war und ein Sklave den Beiden Wein einschenkte, kamen auch Scaurus und ein weiterer Mann ins Zimmer, zogen sich aus und legten sich zu Pictor und Marisca auf den Torus. Pictor begann, den dritten Mann zu fellieren, und Scaurus verlangte von Marisca nun den aufgeschobenen Coitum Analum. Diesmal schenkte sie ihm ihr dunkles Loch ohne Murren, und als Scaurus sie unsanft penetrierte, brachte Pictor den dritten Mann, der Asellio hieß, zum Seufzen.
Marisca musste sich noch ein paar Mal gebrauchen lassen, auch von Pictor, der ihr sogar ein wenig Lust verschaffte. Asellio besuchte ebenfalls ihr Afterloch, und während dieses Besuchs lutschte Marisca erneut den Arbor von Scaurus, während Pictor sich hinterrücks in Scaurus' schwarze Pforte einlud.
Als die drei Herren gesättigt waren, schlich sich Marisca nach unten, wo sie sich in einem kleinen Waschraum einfand und zwei Sklaven aufforderte, einen Badezuber aufzufüllen.
Marisca reinigte ihren Leib mit der Strigilis, dem Schabeisen, und sie salbte ihren Unterleib, dessen Hintertür heute Abend besonders in Anspruch genommen worden war.
Im warmen Wasser liegend dachte sie endlich wieder an Caecus. Während der ganzen Zeit, in der sie mit den drei Männern gefreit hatte, waren die Gedanken an den Meister in ein Hinterzimmer ihres Geistes, Volusas Geist, versteckt gewesen.
Aber nun, als sie im warmen parfümierten Wasser lag, ganz allein, konnte sie in Träumereien schwelgen.
Nun besaß sie die offizielle Erlaubnis, eine Schülerin des Caecus zu werden. Sie konnte sich ihrem Schwarm annähern, ohne in einen Verdacht der Unsittlichkeit zu geraten.
Sie freute sich wie ein Kind auf den nächsten Tag ...




Nächster Teil Freitag, 16.08.2013


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